Vor der Abreise nach Port-Saint-Louis hatte ich noch beim Bootszubehör-Händler dort ein neues UKW Gerät bestellt und heute dort abgeholt. Die „Topperdiek“ hatte noch ein altes Funkgerät ohne DSC gehabt, das man nicht mehr umschreiben lassen konnte. Ich hatte lange gesucht und mich schließlich für das RO4800 mit AIS entschieden, das preislich günstiger als ähnliche Geräte war und gute Kritiken von Anwendern hatte. Es wird von Radio Ocean gebaut und auch von Furuno vertrieben. In Frankreich kann man es noch sehr viel günstiger bekommen als von Händlern in Deutschland.
Da ich kein Radar an Bord habe, sollte es wenigstens AIS sein. Die Lösungen mit extra AIS Empfänger, extra Antenne dafür oder Antennensplitter wurden verworfen. Da sowieso ein neues UKW her mußte, lag nichts näher, als ein UKW mit AIS zu kaufen. Ich verstehe überhaupt nicht, warum nicht mehr Geräte mit dieser Konstellation angeboten werden. Schließlich sind AIS und UKW Binnen- oder Seefunk ja im gleichen Frequenzbereich.
RO4800
Quelle: Radio Ocean
Ich hatte auch gleich das kabellose Bedienteil dazu mitbestellt (wenn schon, denn schon), das nicht nur die Fernbedienung vom Cockpit aus für das unter der Schalttafel im Salon eingebaute UKW Hauptgerät erlaubt, sondern auch Mikrofon und Lautsprecher hat und zudem auch einen Walkie-Talkie Betrieb ermöglicht. Leider stellte sich später heraus, daß es nur eine Reichweite von maximal 200 Meter hat und so zur Kommunikation zwischen dem Landgänger und Boot nicht benutzt werden kann.
Die Installation des neuen UKW war relativ einfach, es brauchte ja nur das alte Gerät ausgebaut zu werden, das neue Gerät mit der neuen Halterung angebaut und Strom- und Antennenanschluß umgesteckt zu werden. Bis auf den AIS Anschluß, hier hätte die Beschreibung im Handbuch umfangreicher sein können. Der AIS Ausgang am RO4800 läßt sich zwar wahlweise auf RS422 oder RS323 konfigurieren und ich hatte einen hochwertigen Keyspan USA19HS RS232/USB Adapter für den Anschluß am USB-Stecker des Computers, aber es kam zunächst trotzdem kein AIS Signal an. Die billigen chinesischen Adapter sollte man übrigens nicht verwenden. Die Internet-Foren stehen voll mit Hilferufen von Anwendern der chinesischen Billig-Adapter.
Ich merkte dann schnell, daß AIS im RO4800 einen GPS Fix braucht, um zu funktionieren. Man kann einmal Breite und Länge von Hand am RO4800 eingeben, besser ist es hingegen, ein GPS Signal anzuschließen, das man für DSC ja sowieso haben muß. Ich schaltete daher den Ausgang des alten Philips APN9 Navigators an das RO4800 und siehe da, es erschienen alle Schiffe in der Umgebung auf der Karte des OpenCPN Programms auf dem Laptop.
Darüber hinaus hatte ich jetzt ein Reserve-GPS für OpenCPN. Im Normalfall kommen die GPS Signale über eine Bluetooth GPS-Maus zum Laptop. Das RO4800 kann aber auch die anliegenden GPS-Daten an seinen AIS-Ausgang durchschleifen, so daß der AIS-Eingang am Laptop auch GPS-Daten für OpenCPN hat.