Mai 282011
 

Wasser

Die Installation auf der „Topperdiek“ bestand aus einem Niro-Tank mit 120 Litern unter der Vorschiff-Koje mit je einer Fuß-Pumpe am Waschbecken im Bad und an der Spüle der Pantry. Das war für das Mittelmeer zu wenig. Nachgerüstet wurde daher:

  • eine Druckwasser-Pumpe unten im Schrank der Naßzelle
  • ein Warmwasser-Boiler im Motorraum, heizbar mit 220V und Motor-Kühlwasser
  • zwei Wasser-Zusatztanks in den Vorschiff-Stauräumen Backbord und Steuerbord
  • Duschwasser-Absaugkasten mit Pumpe unter der mit Holzgräting abgedeckten Auffangwanne in der Naßzelle
  • Misch-Wasserhahn mit Duschschlauch und Mikroschalter am Waschbecken im Bad
  • Misch-Wasserhahn mit Mikroschalter an der Spüle der Pantry

Fangen wir vorne an: Backbord und Steuerbord gibt es unter der Vorschiffkoje und hinter dem vorhanden Niro-Tank je einen Stauraum mit entsprechend schrägen Wänden zum Bootsrumpf. Ich hatte früher mit einem anderen Boot schon mal schlechte Erfahrung damit gemacht, einen derartigen Raum dichtzusetzen und komplett als Tank zu nutzen. Nach langem Suchen fand ich Plastik-Tanks, die den Raum am besten ausnutzen konnten. Allerdings mußten sie hochkant mit dem Inspektionsdeckel dann seitlich eingebaut werden. Einer dieser verschraubbaren Deckel wurde an der Verschraubung später dann auch prompt undicht. Gleichwohl konnte so der Wasservorrat mit zwei mal 50 Liter-Tanks von ursprünglich 120 Litern auf 220 Liter erhöht werden. Zählt man noch die 20 Liter Inhalt des Warmwasser-Boilers hinzu, ergibt sich ein Gesamt-Vorrat von 240 Litern. Schöner wäre es gewesen, wenn das Boot einen S-Spant gehabt hätte und man Zusatztanks im Mittschiffs-Bereich in der Bilge hätte unterbringen können. Zusätzliche Gewichte im Bug oder Heck sind nicht gerade ideal. Die „Topperdiek“ ist jedoch ein Kimmkieler mit einer sehr flachen Bilge.

Jeder der Zusatztanks mußte einen Zulauf, einen Ablauf und eine Entlüftung haben. Die Abläufe aller jetzt 3 Wassertanks gehen an den Zulauf der Druckwasserpumpe, wobei der Ablauf eines Zusatztanks absperrbar ist, so daß er im Normalfall abgesperrt als Reservehahn benutzt werden kann, wenn die anderen Tanks leer sind. Als Füllstands-Überwachung gibt es nämlich nur ein Schaurohr am Niro-Tank und die Sichtprüfung der milchig-weißen Zusatztanks. Dazu muß aber immer das Kojenpolster abgenommen werden.

Von der Druckwasser-Pumpe geht es an die Kaltwasserseite der neuen Hähne und den Kaltwasser-Anschluß des Warmwasser-Boilers, vom Warmwasser-Anschluß des Boilers wiederum an die Warmwasserseite der neuen Hähne. Es waren also reichlich Schläuche nachzuverlegen. Nicht zu vergessen die Motor-Kühlwasserschläuche zum und vom Boiler zum Heizen des Boilers, wenn der Motor läuft. Diese haben im Gegensatz zu den normalen Trinkwasser-Schläuchen Motor-Kühlwasser-Qualität und wurden mit doppelten Schlauchschellen versehen. Die alten Schläuche zu den Fuß-Pumpen am Bad-Waschbecken und an der Spüle der Pantry wurden ebenso belassen wie die Fuß-Pumpen. Sie wurden jedoch nicht mehr an die Wassertanks angeschlossen sondern an Seewasser. Somit gibt es an beiden Becken noch eine Seewasser-Zapfstelle, was zum Sparen von Trinkwasser beiträgt. Zum Beispiel werden dreckige Teller in der Pantry erstmal grob mit Seewasser abgespült.

Zum Wassersparen trägt auch eine besondere Schaltung der Druckwasser-Pumpe bei. Die nachgerüsteten Mischventile im Bad und in der Pantry hatten Mikroschalter, die erst beim Öffnen des Hahns schließen. Der Schließkontakt geht auf ein Relais, das erst dann die Stromversorgung der Pumpe durchschaltet, wenn der Hahn geöffnet wird. Somit steht das Frischwassersystem nicht fortwährend unter Druck, sondern erst wenn ein Hahn geöffnet wird.

Am Volvo-Penta MD22L-A Motor befanden sich bereits Blindstopfen am Frischwasser-Kühlkreislauf für den Anschluß eines Warmwasser-Boilers (oder vielleicht einer Warmwasser-Heizung?). Somit mußten dort nur Schlauchtüllen eingeschraubt werden.

In der Naßzelle/Bad befand sich bereits eine Holzgräting über einer Auffangwanne. Darunter in der Bilge war noch Platz für einen nachgerüsteten Duschwasser-Auffangkasten mit Pumpe, der an die Auffangwanne und druckseitig an das Außenbord-Ventil angeschlossen wurde. Leider stellte sich heraus, daß das Sieb im Duschwasser-Auffangkasten ziemlich schnell mit Haaren verstopft und ein Vorsieb am Ablauf der Auffangwanne das umständliche Öffnen und Reinigen des Auffangkastens in der Bilge entbehrlich machen könnte. Der Ablauf der Auffangwanne ist ja schneller durch Anheben der Gräting zugänglich.

Sowohl Duschwasser als auch Toiletten-Wasser gehen direkt nach außenbords, ebenso der Ablauf der Pantry-Spüle. Einen Schmutzwasser- oder Fäkalientank gibt es nicht und ist bei der Bootsgröße und dem Baujahr auch nicht erforderlich. Das WC scheint noch von der damaligen Westerly-Bauwerft zu stammen. Es arbeitet nach dem Vakuum-Prinzip und war nur einmal in den ersten Tagen verstopft, als wir uns mit der Bedienung von Vakuum-WCs noch nicht so auskannten.

Seewasser gibt es mit den Fuß-Pumpen, wie schon erwähnt, und zur Motorkühlung. Der Seewasser-Zufluß zur integrierten Impeller-Pumpe am Motor hat den üblichen Seewasser-Filter. Außenbords hat der Einlaß eine schlitzförmige Abdeckung, die spätestens beim Slippen oder bei zu geringem Ausfluß aus dem Auspuff zu kontrollieren wäre. Hier wurde nicht geändert.

Eventuelles Bilge-Wasser kann mit einer Hand-Membranpumpe im Cockpit abgesaugt werden. Weiterhin gab es eine Elektro-Impellerpumpe mit einem Dreiwege-Umschalthahn auf der Saugseite für zwei benachbarte Bilgen-Bereiche. Die Elektro-Impellerpumpe war jedoch zu hoch montiert gewesen und wurde tiefer in die Bilge gelegt. Da die Bilge-Bereiche jedoch gut mit Löchern in den Spanten miteinander verbunden sind, wurde der Umschalthahn ausgebaut. Der Saugschlauch besitzt ein Sieb in der Bilge.

Damit ist das Thema „Wasser“ abgehandelt.

 Posted by at 13:01

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