Es ging weiter auf dem Kanal, der mir bald mehr als ein Graben erschien. Das Wetter war gut und die Stimmung an Bord auch.
Die Bedienung der Schleusen mit der Fernbedienung zum Öffnen und der Stange in der Kammer zum Schließen der Tore und Fluten der Kammer klappte auch gut, wir bekamen Routine.
Die alten Holztore von früher sind meist durch Stahltore mit hydraulischer Betätigung ersetzt, die Schieber in den Toren werden ebenso per Hydraulik oder E-Motor von der Automatik gesteuert. Man muß natürlich auch die Signalisierung an den Schleusen beachten.
Wir hatten auf der Strecke einmal eine Automatik-Schleuse mit Störung, dann war aber ziemlich schnell ein VNF Mann zur Stelle. Offensichtlich werden diese Schleusen von einer Zentrale fernüberwacht.
Der alte Guide von 1985 stimmte noch auffallend gut. Am frühen Nachmittag erreichten wir Charmes und machten zwischen Ecluse Nr. 31 de Charmes und Ecluse Nr. 30 du Moulin de Charmes am Ufer fest.
Natürlich lief auch während des ganzen Törns der Laptop mit GPS und dem OpenCPN Plotter-Programm, die Karten für Frankreich hatte ich ja auf Grundlage Google-Earth gemacht, so daß wir jederzeit wußten, wo wir waren. Für dieses im Nachhinein erstellte Logbuch ist die Protokollfunktion der OpenCPN Software eine große Hilfe.
Charmes hatte gute Einkaufsmöglichkeiten, der Liegeplatz diente auch als Wohnmobil-Abstellplatz und es gab kostenlos Wasser und Strom. Sogar Duschen waren vorhanden.
Beim Einkauf hatten wir ein besonderes Aha-Erlebnis. Wir hatten bis dahin immer die leeren Plastik-Flaschen im Beiboot gesammelt und schleppten die nun zum Supermarkt, um die 25 Cent Pfand wiederzukriegen. Man schaute uns nur ungläubig an, diese komische Pfandregelung gibt es nur in Deutschland! Und ich dachte immer, wir wären in der EU…
Gegen Abend wurde die Pizza an Bord geliefert.